Unter der Rubrik Was macht eigentlich…? stellen wir in unregelmäßigen Abständen Personen vor, die versuchen, es sich in der Mitte der Gesellschaft gemütlich zu machen.
Durch die langjährige Aktivität in der extrem rechten Szene und ihren ausbleibenden Ausstieg stellen diese Personen mit ihrem Wissen, ihren Kontakten und Netzwerken eine schwer einzuschätzende Gefahr besonders für diejenigen dar, die ihnen ausgesetzt sind.
Seine Freizeit verbrachte Schulhauser schon als Schüler in einem Freundeskreis, der sich selbst als Division Ronneburg bezeichnete und aus jugendlichen Neonazis bestand, die bis heute tief in der Naziszene verankert sind, darunter Josef Höschler, Daniel Steinmüller, die Brüder Alex und Max Onoszko, Stefan Polley, Tino Mutschmann, Robert Bernhardt und Christian Sohra:
Höschler nannte sich in der Zeit der Division Ronneburg in sozialen Medien abwechselnd „Politischer Soldat“ oder „El Duce“ (dt.: der Führer) und lud Fotos seiner Waffen- und NS-Militaria-Sammlung hoch. Er brachte es in der Zwischenzeit zum erfolgreichen und international vernetzten Veranstalter von konspirativen NS-Black-Metal-Konzerten, oftmals auf seinem Grundstück in Ronneburg. Daniel Steinmüller gehört Recherchen zufolge zu den zahlenden Mitgliedern der Vereinigung Combat 18, dem bewaffneten Arm der verbotenen Blood-&-Honour-Struktur.
Bis 2014 nahm Schulhauser an fast jeder Kundgebung, Demonstration und Veranstaltung der NPD im Raum Gera und Greiz teil. So war er in dieser Zeit Helfer beim Aufbau, regelmäßiger Besucher und Redner des NPD Open Airs Rock für Deutschland in Gera.
Zur Bundestagswahl 2013 war er Kandidat der NPD im Wahlkreis 195 Greiz Altenburg Land und erreichte 3,7% der Erststimmen.
Kurzzeitig avancierte Schulhauser damit zum Schulungsleiter des Landesverbandes der Thüringer NPD. Sein Projekt versuchte Schulhauser unter anderem auf extrem rechten Festivals oder Veranstaltungen wie dem Eichsfeldtag 2013 in Leinefeld mit Infoständen zu bewerben.
Insgesamt entfaltete das Bildungswerk allerdings nur wenig Wirkung, öffentlich angekündigte „Seminare“ wurden von der Polizei aufgelöst oder untersagt.

Nach dem enttäuschendem Wahlkampf der NPD 2014 sägte Schulhauser im internen Machtkampf des Thüringer Landesverbandes mit am Stuhl von Patrick Wieschke. In der teilweise öffentlich geführten Schlammschlacht schien Schulhauser aber eher zu unterliegen.
Nach Missbrauchsvorwürfen gegen ihn und öffentlichen Angriffen anderer damaliger NPD-Politiker wandte sich Schulhauser Ende 2014 von der NPD ab und ab Sommer 2015 der Identitären Bewegung zu.
In der Folge kommt es zu eher peinlichen Auftritten Schulhausers: So „besetzten“ sie aus rassistischer Motivation gegen die Unterbringung von geflüchteten Menschen ein Haus im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen (das falsche).
Aufgrund solcher Aktionen und vielleicht aufgrund des Rufs von Schulhauser als Querulant bleibt die Identitäre Bewegung in Thüringen eher eine Randerscheinung.
Bis mindestens 2017 war Schulhauser in den vordersten Reihen bei Demonstrationen der IB beteiligt. 2020 wählte er für sein KfZ-Kennzeichen das Kürzel der Identitären Bewegung.
